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Die Verlustaversion oder warum wir einen hohen Preis zahlen, um nicht(s) zu verlieren

Hallöchen!

Herzlich willkommen auf diesem Blog!

 

Heute lade ich dich ein, mit mir über Denkfehler N° 2

nachzudenken:

Warum wir einen hohen Preis bezahlen, um nichts zu verlieren

-  unsere Verlustaversion

 

Etwas verlieren oder einen Verlust erleiden ist richtig doof.

Das mögen wir nicht!

Und genaugenommen ist das auch gut so, denn weil wir

Verluste vermeiden wollen, sind wir vorsichtig, umsichtig,

sorgfältig, gewissenhaft und noch so einiges mehr…

Die Angst vorm Verlieren lässt uns Stärken entwickeln,

die wir heute haben. Wunderbar!

 

Welche Bewertung liegt für dich hinter gewinnen und verlieren?

Wie fühlst du dich, wenn du etwas verlierst und was möchtest du

auf gar keinen Fall verlieren (Materielles, Beziehungen,

Freundschaften, Gesundheit, Anerkennung, Sicherheit, Einfluss, …….)?

Und was ist, wenn du etwas gewinnst, ja was würdest du denn

gern mal gewinnen? Wozu fällt dir mehr ein?

Lebst du verlust- oder gewinnorientiert?

 

Ich kenne aus meinem Leben schöne Gewinne und so einige

Verluste. Oft war es in meinem Leben so, dass ich mich bei Verlusten als

Versager gefühlt habe…hätte ich doch besser aufgepasst, wäre ich

sorgfältiger gewesen, hätte mich umfangreicher informiert, einfach mal

nicht so vorschnell gehandelt….dann wäre das nicht passiert…

Ich suchte also den Fehler, die Ursache meines Verlustes immer

bei mir selbst. Ja, und manchmal, nein eigentlich öfter, wurde ich

da auch fündig…😉

Ok, dann bin ich wohl ein Versager….(schäm, heul)

Kein schönes Gefühl und es hat Konsequenzen für mein

zukünftiges Handeln: Ich werde sehr, sehr vorsichtig, gehe keine

Risiken ein, schließlich will ich mich nie mehr als Versager fühlen…

Kennst du das auch? Das kann soweit führen, dass du am liebsten

gar keine Entscheidung mehr triffst…alles laufen lässt…

Dann hast du weniger Verantwortung und wenn es schief geht,

bist du nicht der Versager. So könnte eine mögliche, vielleicht auch

unbewusste Schlussfolgerung lauten.

 

Und jetzt? Dein Leben geht weiter, aber irgendwie wird’s ärmer

und manchmal fühlt es sich direkt so an, als würde dein Leben

an dir selbst vorbeiziehen, ohne dich.

Aus Angst etwas zu verlieren, gehst du keine Risiken mehr ein,

verzichtest auf Entscheidungen, die du eigentlich gern treffen

würdest, letzten Endes verzichtest du vielleicht sogar auf das,

was dich ausmacht, oder auf dich selbst…

Hej! Das wäre doch mal wirklich sehr schade!

 

Irgendwie scheinen uns oft Verluste wahrscheinlicher zu sein,

als Gewinne, oder? Verluste wiegen emotional doppelt so schwer

wie Gewinne, daher unsere hohe Motivation, Verluste um jeden Preis

zu vermeiden! Wir denken und handeln oft verlust-orientiert!

Mir ist es an dieser Stelle ganz wichtig, zu betonen, dass wir oder 

andere nicht allein alles zu verantworten haben.

Oft übersehen wir dann Faktoren, die im „Außen“ liegen und

die wir nicht beeinflussen können.

Du hast bestimmt deinen Beitrag zu dem Verlust geleistet,

aber das ist ja noch lange nicht alles….das wäre ja ein bisschen

zu einfach, findest du nicht auch?

Also mich hat das total entspannt, und mir geholfen,

einen anderen Blick auf „mein Versagertum“ zu bekommen.

Ich bin nicht die Versagerin, wenn ich etwas oder jemanden

verliere, auch wenn mir das mein Gefühl gewohnheitsmäßig noch

so einreden will.

Ich habe vielleicht etwas verloren, das ist schade und tut

auch ein bisschen weh….aber das Leben geht weiter!

Ich mach das beste draus! 😊

 

Wie geht’s dir, wenn du etwas gewinnst?

Erscheint dir ein Gewinn selbstverantwortet?

Denkst du, er musste sich schließlich einstellen, weil du alles

dafür getan hast?  Oder denkst du, dass du einfach Glück

gehabt hast?

 

Tatsache ist, dass wir uns über Gewinne freuen,

sie aber schneller verpuffen und uns nicht so nachhaltig

beschäftigen wie Verluste.

Logisch, dass wir uns öfter und länger mit den Verlusten

beschäftigen, oder?

Wir wollen nicht oder nichts verlieren, also müssen wir

das vermeiden, um keine negativen Gefühle zu entwickeln.

Wir können es sogar derart übertreiben, dass wir  unsere Verluste

nicht mal anschauen, sie quasi verdrängen, den Gedanken daran

gar nicht erst aufkommen lassen. Und wie immer, wenn wir Dinge

verdrängen, kostet uns das viel Energie, die uns an anderer Stelle fehlt

….(und ständig zugeführt werden muss)....schade drum, oder?

Außerdem sagen wir dann auch „ja“ zu der Fortsetzung unseres

Verlierens….und verlieren mit jedem Tag mehr….

Das ist doch irgendwie tragisch, oder?

 

 

Fazit:

Unserer Verlustvermeidungstendenz steht ein hoher Preis gegenüber.

Wollen wir es uns nicht mal ein bisschen leichter machen?

Verlieren macht keinen Spaß, ist aber nicht das Ende der Welt.

Wir alle kennen Verlusterfahrungen, und niemand wird

dadurch zum Versager, es sei denn, er macht sich selbst dazu.

 

Bleib locker und brems dich selbst aus, wenn du gerade

im Begriff bist, einen Verlust noch teurer zu machen,

indem du an Dingen oder Menschen festhältst,

auf dir Wichtiges verzichtest, kein Risiko mehr eingehst,

den Verlust leugnest oder ignorierst.

Weil du es kannst und du dir das doch wert bist!

Und achte mal drauf, wenn dir Angebote gemacht werden:

Wird dir der Gewinn vor Augen geführt, oder das, was du

verlieren könntest..., was passieren könnte....,

was du verpassen könntest.....oft funktioniert Werbung eben

auch verlust-orientiert...

 

 

Mit dem folgenden Zitat von Detlef Fleischhammel

möchte ich mich für heute verabschieden,

wünsche dir eine gewinnorientierte Woche 😉

und bedanke mich fürs Lesen !

MONika Wenk

 

Loslassen kostet weniger Kraft als Festhalten.

Und dennoch ist es schwerer.

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