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Hörtest :)

Hej!

Herzlich willkommen auf meiner Blogseite!

Wie war dein Wochenende? Hast du es mit deinen Lieben

verbracht oder mit Freunden? Vielleicht auch alleine?

 

Seitdem wir Welpen haben, spielen Absprachen und

Kommunikation eine noch größere Rolle in unserem Alltag…,

wir sprechen die Fütterungszeiten ab, unsere Anwesenheit,

unsere Vorhaben und versuchen die zusätzlich anfallenden  

Aufgaben möglichst gleichmäßig zu verteilen.

Da drängt sich das Thema Kommunikation doch direkt auf!

😉

 

Und ich kann dir jetzt schon schreiben, dass es mir schwer fällt,

mich heute zu beschränken…. denn Kommunikation ist

soooo vielfältig…

 

Wir kommunizieren durch Körpersprache, Gestik, Kleidung,

Frisur, Blicke…und nicht zuletzt mit Tonfall und Wortwahl…. ,

wie Paul Watzlawik sagt: Man kann nicht nicht kommunizieren!

Oft ist uns gar nicht immer bewusst, was wir damit ausdrücken, beziehungsweise vielleicht sogar (unbewusst)

ausdrücken wollen…???

Unsere individuelle Kommunikation erfolgt aus unseren oft

unverstandenen Zielen heraus….wir wollen nett sein, uns nicht

festlegen, im Mittelpunkt stehen oder wenigstens gesehen

werden, unabhängig sein, unsere Ruhe haben, uns zugehörig

fühlen und nicht allein dastehen,  oder das Gefühl haben,

dass wir alles im Griff haben….um nur ein paar Ziele und

Absichten anzuführen…

 

Und andersherum verstehen wir auch nicht immer, was ein

Mensch durch sein Verhalten oder seine Worte ausdrückt

oder ausdrücken will. Dann interpretieren und analysieren wir…

was hat er oder sie gemeint, was sollte ich verstehen, was

habe ich verstanden, …..was kam bei mir an?

Und dann folgt ja noch eine Reaktion….die ausdrückt,

was verstanden wurde….

 

Ja, Kommunikation kann auch ganz schön verwirrend sein,

denn was wir am Gegenüber oder in der Kommunikation

wahrnehmen, entspricht wieder unserer eigenen Brille….

Jetzt wird’s wirklich kompliziert, findest du auch?

Kein Wunder, dass wir uns so oft miss-verstehen und wir

den Eindruck haben, dass gelingende Kommunikation

Glückssache ist….

 

Damit wir selbst-bewusster kommunizieren können,

tut es gut, wenn wir uns mal mit unserer eigenen

Kommunikationsweise beschäftigen…., genauer gesagt,

auf welchem „Kanal“ Nachrichten und Informationen

bei uns ankommen….

 

Dazu möchte ich dir hier das 4 Ohren-Modell von

Friedemann Schulz von Thun vorstellen:

 

Stell dir vor, statt 2 Ohren hast du jetzt mal 4 😊

Na, also…wenn du jetzt nicht alles mitbekommen sollstest… 😉

allerdings hören wir nicht auf allen 4 Ohren gleich gut,

ich denke sogar, es würde uns echt überfordern…wir kämen

gar nicht mehr klar…. 😉

 

Ich stell dir hier mal die 4 Ohren vor und du kannst dann

überlegen, welches Ohr bei dir besonders ausgeprägt ist…,

auf welchem Ohr Nachrichten bei dir ankommen und

wie du darauf reagierst….

 

Los geht’s:

 

Das Sach-Ohr:

Du hörst schnell die Sache heraus, um die es geht…der

sachliche oder realistische, faktische und belegbare Aspekt

steht im Vordergrund, vielleicht geht es um Lösungen, die

gefunden werden müssen, damit wieder Struktur und

Ordnungen hergestellt werden können. Du weißt, was gut

und falsch ist, und wie Dinge zu geschehen haben, oder

wie man sie gut organisieren kann…Dir sind die Worte wichtig

und du kannst ganz genau hinhören, um zu erkennen,

wo es um die Sache geht….WOW!

Also wenn es um sachliche Angelegenheiten geht,

hörst du besonders gut…und das tust du dann vielleicht öfter….

prima, das ist dann möglicherweise das Ohr, auf dem du

besonders gut hörst…und so bestimmt das Hören dann

auch deine Reaktion auf das Gehörte….du hast die Nachricht

auf der Sachebene verstanden und reagierst entsprechend!

Das kannst du super!

 

 

Das Beziehungs-Ohr:

Du „hörst“ auf der Beziehungsebene. Dir stellt sich meist

unbewusst die Frage: In welcher Beziehung stehen wir zueinander,

wie spricht jemand mit mir…..auf welche Arte und Weise,

welchen Beziehungsstatus drückt mein Gegenüber damit aus?

Vielleicht nimmst du auch Worte schnell persönlich, weil dein

Beziehungsohr von klein auf gut ausgeprägt ist….wir erinnern

uns: Beziehungen waren und sind überlebensnotwendig…

Empfangene Nachrichten sind dann quasi in deinen Ohren

eine Frage von guter oder nicht so guter Beziehung…und

an deiner Reaktion kannst du dann ablesen, wie sich die

Beziehung gerade für dich darstellt…, vielleicht bist du glücklich

oder aber auch verletzt und gekränkt…???

Du kannst eben besonders gut auf dem Beziehungsohr hören…

Das ist deine Stärke!

 

Das Appell-Ohr:

Du kannst ziemlich schnell aus einer Nachricht erfassen,

was dein Gegenüber von dir will….du hörst sofort den

gesendeten Appell….auch wenn gerade gar keiner da war… 😉

Das passiert wiederum schon automatisch und unbewusst…..,

weil du es so gewöhnt bist…noch bevor jemand eine Bitte

oder einen Wunsch konkret ausspricht, hast du den Appell

schon wahrgenommen….weil du es kannst…! Yeah!

Und oft genug, kommst du der Aufforderung dann nach….

obwohl dein Gegenüber das ja „ so gar nicht gemeint hat“.

Verrückt, oder? Es ist deine Brille und deine Sichtweise,

aus jeder Nachricht eine Aufforderung zu verstehen….

Menschen, deren Appell-Ohr gut ausgeprägt ist fühlen sich

manchmal ausgenutzt…geraten schnell unter Druck,

verständlich oder?  Umso erstaunlicher ist es, wie sie

alles auf die Reihe kriegen….

Falls du dazu gehörst: Wow! Du kannst!

 

Das Selbstoffenbarungs-Ohr:

Du kannst genau hinhören und erfährst sehr schnell,

wie es dem anderen geht…Du hörst auf das, was dir dein

Gegenüber mit Worten, Tonfall und Verhalten über sich selbst

mitteilt….Bei dir kommt an, was der andere von sich selbst

preisgibt… 😉 da wirst du hellhörig und diesen Selbstmitteilungen

schenkst du die größte Aufmerksamkeit….weil du es kannst!

Und weil du dir davon auch etwas versprichst..? 😉

Wie reagierst du dann darauf?

 

Und, wo kannst du dich wiederfinden?

Auf welchem Ohr, oder auf welchen Ohren,

hörst du besonders gut?

 

Gibt es vielleicht sogar Situationen, in denen du dich mehr

oder weniger bewusst für ein bestimmtes Ohr entscheidest,

um anderes nicht zu hören?

Ach, das ist so ein spannendes Thema…

 

Hier kommt jetzt mal ein kleines Beispiel, eben gerade so passiert:

 

Ich sitze im Büro und bin am Schreiben….wir haben immer noch

Welpen und den Anspruch, in Reichweite zu sein, ein Auge

auf die Kleinen zu haben und Pipi wegzuwischen,….und wir

wechseln uns dabei ab….im Idealfall sprechen wir uns ab… 😉

 

Also ich sitze und schreibe….meine Tochter, die sich gerade

im Esszimmer bei den Welpen befindet,  ruft:

„Mama, wann bist du fertig?“ Ich denke: sie will jetzt nach

Kassel, hat keine Lust zu warten… ich rufe: „Ich komme“,

also pack ich meinen PC und alles, was ich noch brauche,

und gehe ins Esszimmer, um sie abzulösen, damit sie losfahren

kann….Das hat geklappt, oder?

 

Was habe ich verstanden? Was kam bei mir an?

Ich habe verstanden, sie will jetzt los….und bin der

Aufforderung nachgekommen…ohne weitere Worte oder

Absprachen…ich habs einfach gemacht…😉.

 

Im Nachhinein ist mir natürlich klar, dass meine Tochter

keine Aufforderung ausgesprochen hat….sie wollte ganz

sachlich wissen, wann ich fertig bin….in 30 Minuten oder einer Stunde….damit sie für sich weiß, wann sie starten kann….

das hätte ihr gereicht….und weil ich mich nicht festlegen wollte,

weil mir das Stress gemacht hätte, ich aber lieber meine Ruhe

habe,  bin ich der Aufforderung fast automatisch

nachgekommen…Ein ganz kurzer Kommunikationsweg,

der sich für mich jetzt nicht besonders gut anfühlt…., irgendwie

zu kurz gekommen….Für meine Tochter aber ist alles im

grünen Bereich… schließlich war es meine eigene Entscheidung.

Ich hätte ja auch anders reagieren können!

 

Auf welchem Ohr habe ich wohl die Frage gehört?

Und für welches Ohr war sie bestimmt? Und was hat das mit

Beziehungen und Gewohnheiten zu tun?

Oder mit Selbstoffenbarung 😉????

 

Genau!

 

Hej, kommt dir das bekannt vor? 😉

 

Mit unseren Ohren ist alles in Ordnung, wir sollten sie nur kennen,

damit wir merken, wenn wir zu einseitig hören und uns das Leben

damit schwerer machen als es ist 😉.

 

Unsere Ohren begleiten uns schon ein Leben lang,

und was wir hören entspricht unserem Charakter, unserer

Prägung, Erziehung und unseren Erfahrungen….es gibt kein

falsch oder richtig, unsere Ohren sind, wie sie sind.

Aber sie müssen auch nicht so bleiben, denn wenn wir feststellen,

dass sie uns Schwierigkeiten machen, dann können wir etwas

ändern….und zu wissen wie wir hören und reagieren,

kann uns dabei schon wieder etwas weiterhelfen….

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Artikel dazu beitragen,

dass dir deine Ohren bewusster geworden sind😊

 

Vor uns liegt eine neue Woche, eine Woche mit Beziehungen,

Begegnungen und neuen Erfahrungen….warum nicht mal

wieder „hin-hören“ und mir selbst erklären,

was ich verstanden habe? 😉 Oder wie ich es hätte

verstehen können....😉

 

Herzliche Grüße und eine impulsreiche Woche!

Monika Wenk

 

 

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